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Urfahr 22. Mai - 6. Juli 1809

FML Sommariva, der das Kommando der Avantgarde des Korps FZM Kollowrat übernommen hatte, schob von seiner Stellung bei Neumarkt seit dem.22. Mai Vorposten bis zu der Strassengabelung Gallneukirchen - Mauthausen vor. Das Armeekorps selbst bezog eine Stellung zwischen Leonfelden und Zwettl.

Die Franzosen, die seit dem Angriff am 17. Mai den Pöstlingberg besetzt hielten, befestigten diesen durch Verhaue am bewaldeten Bergrücken und durch um die Kirche aufgeworfene, mit zahlreicher Artillerie bestückte Verschanzungen. Auch hatten sie hinter und in dem Ort Gallneukirchen eine starke Abteilung, die bis gegen Weitersdorf patrouillierte.

Eine Division Bayern war von Salzburg im Marsch gegen Linz. Passau war durch die französischen Divisionen Rouyer und Dupas besetzt. Das württembergische Korps stand bei Linz, Steyr und Enns, das sächsische Korps in den Verschanzungen um Urfahr und Gallneukirchen.

Da die Franzosen häufig Nachschub auf der Donau erhielten, wurde ein Bataillon mit zwei Kanonen und einem Zug Husaren am 24. Mai nach Neuhaus geschickt, um die Schiffahrt nach Linz zu sperren, sich der dort befindlichen Schiffe und Flösse zu bemächtigen und so weit als möglich Richtung Passau zu patrouillieren. Von den in Böhmen stehenden Truppen sollte FZM Kollowrat Vorstösse gegen Sachsen und in Richtung Bayreuth unternehmen lassen.

Am 26. Mai rückte das württembergische Armeekorps von Linz nach Amstetten ab, dafür traf das 5. und 19. französische Linien-Infanterieregiment von der Division Dupas von Passau in dem Lager bei Urfahr ein. In Passau, welches ebenfalls verschanzt wurde, blieb die Division Royer zurück.

FZM Graf Kollowrat entschloss sich jetzt, den Feind von dem Pöstlingberg durch eine Umgehung von Gramastetten her zu vertreiben. Wegen der angelegten Verschanzungen liess er von Neukirchen aus Gramastetten durch zwei Eskadronen Merveldt, drei Landwehrbataillone und eine halbe Batterie unter Oberst Wratislaw besetzen, der längs der Donau bis Neuhaus patrouillierte.

Zu gleicher Zeit wurden in Neuhaus mehrere Schiffe mit brennbaren Materialien hergerichtet, die in der Nacht vom28 auf den 29. Mai brennend gegen die Linzer Brücke treiben sollten, deren Brand auch das Signal für den allgemeinen Angriff auf den Brückenkopf sein sollte.

Dieser Angriff sollte in drei Kolonnen vor sich gehen: die erste und stärkste sollte über Gramastetten gegen Ottensheim und von da längs der Donau nach Urfahr vordringen, während die zweite links vom Haselgraben gegen die Magdalenakapelle und die dritte unter FMLSommariva von Gallneukirchen her nur zu einem Scheinangriff vorgehen sollte.

Drei Bataillone Chrudimer Landwehr und vier Kompanien Lobkowitz-Jäger wurden nach Neumarkt gelegt. Das Armeekorps bezog am 28. Mai ein Lager bei Zwettl, um abends den Angriff auszuführen. Allerdings musste die ganze Aktion unterbleiben, da der FZM einen Befehl vom Generalissimus erhielt, mit dem grössten Teil seiner Truppe sofort zur Hauptarmee abzurücken und nur den FML Sommariva mit 7.000 bis 8.000 Mann in der Gegend von Freistadt und in dem vorgeschobenen Posten Neumarkt zur Beunruhigung des Feindes und zur Deckung von Böhmen zurückzulassen.

Das Korps marschierte daher am 29. Mai über Freistadt, StadtZwettl, und Weikersdorf nach Hagenbrunn. FML Sommariva nahm mit den ihm zurück gelassenen Truppen zur Deckung der Strasse nach Böhmen und zur Beobachtung der Feinde bei Linz Aufstellung: GM Crenneville bei Neumarkt mit vier Bataillonen und einer Eskadron, Oberst Leutner in Helmonsöd mit ebenfalls vier Bataillonen und einer Eskadron, GM Oberndorf in Freistadt mit sieben Bataillonen und zwei Eskadronen, insgesamt war diese Truppe fünfzehn Bataillone und vier Eskadronen stark. Am 30. Mai war die verschanzte Stellung bei Neumarkt und bei Helmonsöd bezogen.

Die rechte Flanke und zugleich der Böhmerwald waren durch eine Landwehrabteilung gedeckt, während gegen Mauthausen und Ottensheim und zur Beobachtung des Risttales mehrere Streifkommandos aufgestellt wurden, die mit den bei Krems stehenden Truppen in Verbindung standen. Diese Streifenkommanden brachten täglich Gefangene ein, so wie jene Abteilungen der Landwehr, die von Haslach gegen Obermühl streiften, die feindlichen Posten an der Donau beunruhigten und sich mehrerer Transportschiffe bemächtigten. Der Brückenkopf in Urfahr und die Verschanzungen auf dem Pöstlingberg wurden von den Franzosen ständig verstärkt.

In den ersten Junitagen marschierte das 9. Armeekorps des Marschall Bernadotte nach Wien ab und wurde durch ein Korps Bayern unter MarschallLefebvre ersetzt. Bereits am 4. Juni griff eine Abteilung den österreichischen Posten bei Helmonsöd an, musste sich aber nach einigen Verlusten wieder zurückziehen. Die gegen Mauthausen und Schwertberg vorausschickten Streifkommanden der Österreicher überfielen am 6. und 21. Juni Steyregg, wobei mehrere Gefangene gemacht wurden.

Gegen Ende Juni wurde neben den schon bestehenden zwei Brücken bei Linz noch eine dritte von den Franzosen auf die PleschingerAu geschlagen. Ebenso war die Taborinsel bei Mauthausen verschanzt.

Am 22. Juni wurde der österreichische Posten bei Helmonsöd angegriffen, die Verteidiger zogen sich gegen Schenkenfelden zurück. Eine andere Abteilung war über Gramastetten nach Bärndorf vorgerückt, musste beide Orte aber später wieder verlassen. Die österreichischen Abteilungen bei Haslach und die Streifkommanden bei Mauthausen und Berg beschäftigten durch immerwährende Überfälle den Feind.

(Nach dem Übergang über die Donau bei Wesenufer Aushebung eines französischen Postens vor Passau; Übersetzung der Donau bei Au, unterhalb von Mauthausen, Überfall auf Strengberg - 100 Gefangene - und Beunruhigung der ganzen Gegend bei Enns und Umgebung.) 

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